Zeitenwende

Im Jahre 1960 stellte Peugeot sein neues Modell 404 auf dem Pariser Automobilsalon vor. Tür an Tür mit seinem Vorgänger 403 stehend, schien er aus einer neuen Zeit zu stammen. Das modern-progressive, geradlinig-elegante Trapezdesign wurde mit auffälligen, frischen Farben wie Hellrot, Orange und Türkis kombiniert, die von der Innenausstattung aufgenommen wurden. Damit stand er schon auf den ersten Blick im Kontrast zum 403 mit klassischer Pontonform und gedecktem Farbprogramm.

Der 404 beerbte den 403 jedoch nicht, auch wenn die Nummerierung dies nahe legte. Vielmehr war er oberhalb von ihm angesiedelt. Beide Fahrzeuge wurden von 1960 bis 1966 parallel produziert. In ähnlicher weise liefen von 1968 bis 1975 Peugeot 404 und 504 gleichzeitig vom Band.

Varianten

Zusammen mit der Limousine erschienen die Kombis mit längerem Radstand als Commerciale - für Handwerker, Break - ein früher Edelkombi, Familiale - mit 3 Sitzreihen. Darauf folgten das Cabriolet 1961, das Coupé 1962 und schließlich der Pickup 1967, genannt Camionette bâchée - "kleiner Lastwagen mit Plane".

Design

Das Karosseriedesign der Peugeot 404 Modelle stammte aus dem Hause Pininfarina in Turin, wie auch das von 403, 504 und vielen anderen Peugeot-Modellen. Die schnörkellose, italienisch-leichte Linie sorgte zusammen mit der Panoramascheibe für ein helles, luftiges Interieur und für eine gute Übersicht, gleichzeitig für unaufdringliche Eleganz. Es profitierten auch andere Marken von der Pininfarina-Linie wie z. B. FIAT, Lancia und Austin.

Technik und Ausstattung

Der 404 baute grundsätzlich auf der Technik des 403 auf: Selbsttragende Karosserie, wassergekühlter Motor vorn, Antrieb hinten, vorn Einzelradaufhängung, hinten Starrachse mit Stützrohr, Federung mit Schraubenfedern rundum. Allerdings wurde der Hubraum für mehr Leistung vergrößert und der Motor schräggestellt, um flacher zu bauen. Zusätzlich zu den zwei Benzin-Vergasermotoren der Hubräume 1,5 und 1,6 l gab es einen Motor mit mechanischer Benzin-Einspritzung (1,6 l) sowie zwei Diesel-Motoren von Indenor mit 1,9 und 2,1 l.

Serienmäßig war ein Viergang-Schaltgetriebe in zwei Generationen. Dazu wurde zunächst wie beim 403 eine Jaeger-Halbautomatik angeboten, später stattdessen eine hydraulische Dreigangautomatik. Die Fahrwerksabstimmung geriet deutlich komfortabler als beim 403, und der Innenraum bot bei leicht kompakteren Aussenabmessungen mehr Platz und war besser belüftet. Die zunächst eher einfachen Trommelbremsen rundum wurden im Laufe der Bauzeit konsequent verstärkt, bis schließlich 1968 auf vordere Scheibenbremsen umgestellt wurde. Auch das Interieur erhielt größere und kleinere Überarbeitungen. Am auffälligsten war der Ersatz der hellen Weltfarbe durch Schwarz und des Bandtachos durch Rundinstrumente. Später folgten weitere Angleichungen an den 504. Ab 1965 gab es abgesteppte Velours-Sitzbezüge.